Woran denkst du, wenn du „FRÜHLING“ hörst? Die ersten zart-grünen Blätter an den Birken? Kleine Knospen an den Obstbäumen? Erste Krokusse und überhaupt: FARBEN? Grün ist die Farbe, die von den meisten Menschen mit dem Frühling assoziiert wird. Dann folgen Gelb, Rosa und Weiß.
Oder denken wir einfach nur an den Osterhasen, der die vielen bunten Eier bringt. Jede Jahreszeit hat so ihre Schönheit – aber auf den Frühling, da warten wir doch ganz besonders, oder?
Warum ist das so? Heute erzähle ich dir, was FRÜHLING – und besonders der Tag des Frühlingsanfangs – für dich auch noch bedeuten kann. Ganz persönlich, in vielerlei Hinsicht. Er könnte eine Chance sein für dich, dich dem Unsichtbaren zuzuwenden und daraus für dich etwas zu kreieren, was Generationen vor dir schon wussten und schätzten.
Machen wir uns auf die Reise!
Frühling – ein Gefühl
„Frühling lässt sein blaues Band, wieder flattern durch die Lüfte; süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab‘ ich vernommen!“
Eduard von Möricke (1804 -1875)
Was Möricke in der Blütezeit des romantischen Biedermeiers zu Papier brachte, wird auch heute noch gerne zitiert. Auf keine Jahreszeit warten wir so sehnsüchtig wie auf den Frühling – ob sein Band nun BLAU ist oder es einfach nur himmlisch nach Frühling riecht.
Wir wollen dem Grau-in-Grau entfliehen und endlich wieder draußen sein – ohne schweren Wintermantel. Natürlich gibt’s zum 20. M ärz nicht immer gleich 22 Grad und Sonne satt. Aber wir haben da so ein Gefühl in uns – unaufhaltsame Frühlingslust.
Und es gibt noch etwas: Die Tag- und Nachtgleiche. Zwei mal jährlich sind die Tage und Nächte gleich lang – zum 20. März und im Herbst dann nochmals im September. Zusammen mit der Sommer- und der Wintersonnwende also vier Gelegenheiten, auf das innere Erleben zu hören.
Was ist die Tag- und Nachtgleiche überhaupt? Sternenhimmel und Astronomie.
Frühjahrsäquinoktium, Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche. Dieser Tag findet zwischen dem 20. und 22. März auch unter den Namen Lady Day, Vernal Equinox, Frühlingsfest, Vogelfest, Alban Eiler, Summer Finding, Sígrblót, Bacchanalien, Frühlingsanfang oder Ostara statt. Je nach germanisch/keltischem oder auch christlichem Brauch ranken sich etliche Geschichten um diesen besonderen Tag.
Übrigens: Auch auf anderen Planeten gibt es Tag- und Nachtgleiche. Beim Saturn beträgt die Umlaufzeit um die Sonne ca. 30 Erdenjahre – somit dauert ein Frühjahr bzw. ein Herbst etwa 15 Erdenjahre. Da haben wir es schon besser. Wir dürfen jährlich feiern.
Doch was ist das Besondere am Frühjahrsäquinoktium, wie dieser Tag des ausgeglichenen Tag- und Nachthimmels auch heißt? Ausgeglichen heißt, dass der Tag und die Nacht genau gleich lang sind. Und zwar überall auf der Welt. Astronomisch gesehen befindet sich die Sonne bei ihrem Aufgang fast genau im Osten und geht im Westen unter. Diesen Moment, an dem die Sonne auf- bzw. absteigt gibt es nur zweimal im Jahr. Die Erde schneidet auf ihrer Bahnachse die Sonne nicht senkrecht, aber sie behält die Richtung im All bei.
Dieser Umstand macht seit jeher das Schauspiel zu einem wichtigen Zeitpunkt im Jahreslauf. Die Tatsache, dass nun endlich der Winter besiegt ist und die Felder wieder bereit sind für die neue Saat, wurde gefeiert.
Aber auch viele Riten und Geschichten ranken sich um diesen Tag: So kann man nachlesen, dass bei den Maya die Architektur einer Stufenpyramide (El Castillo/Chichén Itza) so ausgerichtet wurde, dass das Sonnenlicht an den Tag- und Nachtgleichen die Pyramide genau in Licht- und Schattenseite aufteilt. Es muss ein Wunder fürs Volk gewesen sein.
Brauchtum rund um den Frühlingsanfang
Und bei uns in Europa? Der Ackerbau ruhte über den Winter. Nach dem Vollmond im März – genannt Lenzmond oder Fastenmond (ein verlässliches Zeichen für den nahenden Frühling) konnte wieder mit der Aussaat begonnen werden. Gute Aussaat = Aussicht auf reiche Ernte und Wohlstand. Wenn das kein Anlass zum Feiern ist!
Doch noch ist Fastenzeit und so werden erst an Ostern - auch heute noch - mancherorts die traditionellen Osterfeuer entfacht.
Und die „Scheitl-Weihe“ ist im bayerisch-ländlichen Raum auch noch bekannt: Holzscheite wurden aufgeschichtet, der Haufen entzündet. Dieses Osterfeuer wurde vom Pfarrer gesegnet und die Asche, sowie die Reste der Scheitl aus denen man kleine Kreuze fertigte, auf die Äcker gebracht. Das war dann der Feldumgang und sollte den Acker und die Ernte vor Schäden schützen. Auch Kräuter wurden verstreut und so um Schutz gebeten.
Was können wir aus dem Frühlings-Brauchtum für uns mitnehmen?
Es geht um das Zulassen der natürlichen Rhythmen. Der Jahreskreis bietet immer wieder Momente, an denen wir uns in die Tradition der Ahnen einklinken können. Das ist selbstverständlich kein einfaches Nachahmen – jede/r kann selbst für sich kleine Alltags-Rituale entwickeln und pflegen. Gerade mit Kindern ist das eine Freude – und nicht nur mit Geschenken zu Ostern verbunden.
Können wir uns noch einlassen – auf Frühlingsgedanken und Rituale? Auf Altbewährtes in neuem Kleid? Schöpfen wir Kraft aus der Zeit des „frühen Jahres“?
Das weibliche und das männliche Prinzip
In unserer Zeit des alten dualistischen, getrennten Denkens stoßen wir immer mehr auf Widersprüche. Muss es sein, dass wir uns in ständiger Auseinandersetzung zwischen männlich und weiblich aufreiben? Könnte es uns vielleicht doch gelingen, aus dieser Dualität (zweier getrennter Dinge) eine Polarität (zwei Enden der gleichen Sache) zu schaffen? Wir alle - egal ob Mann oder Frau - tragen das männlich-gebende und weiblich-annehmende Prinzip in uns. Und statt in Widerstreit zu sein könnten wir beide mit ihren Stärken für uns nutzen - jedes Prinzip auf seine Weise.
Um das zu spüren, lädt die Tag- und Nachtgleiche stellvertretend ein.
Tag- und Nachtgleiche bedeutet: Wir befinden uns in einem Moment der absoluten Balance. Tageslicht und nächtliche Dunkelheit sind ausgewogen. Für eine kurze Zeit des Übergangs. Für uns eine Aufforderung, es der Natur gleich zu tun. Für den Moment in seiner vollen Stärke zu verbinden, was sich ergänzt. Die zwei Seiten einer Medaille.
Erschöpfe dich nicht weiter - komm in Balance!
Leben darf im Frühjahr neu entstehen. Der Jahreskreis erstreckt sich von Allerheiligen / Samhain über die längste Nacht des Jahres zur Wintersonnwende (Sonnenfest). Alles stagniert – die Dunkelheit herrscht. Doch genau diese Zeit lädt ein während der Nächte der Wandlung, den Raunächten, uns zurück zu ziehen. Wir visualisieren das kommende Jahr – strecken unsere Fühler aus und lassen uns auf das Neue ein. Wir bereiten uns darauf vor, unser Licht in die Welt zu bringen.
Auf die Raunächte folgt mit Imbolc (Maria Lichtmess) Anfang Februar das erste Mondfest des Jahres. Es wurde als Tag des Lichts gesehen, die Hoffnung auf den Frühling. Und nun Frühlingsbeginn – symbolisiert durch Tag- und Nachtgleiche. Ein Zeitpunkt des Aufbruchs. Sieg des Lichts über die Dunkelheit durch die Einheit – auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist.
Doch gerade aus diesem Wissen können wir Kraft schöpfen: In der Natur herrscht Gleichgewicht nach langem dunklen Winter – so darf sich auch für uns Balance einstellen.
Frage dich: Darf etwas gehen, was dich aufhält in dein Gleichgewicht zu gehen? Was kannst du tun?
Nutze diese Zeit für deinen persönlichen Frühlingsputz.
Frühlingsputz – erinnerst du dich noch an die Aktionen deiner Mutter und Großmutter zu Frühlingsanfang? Alles wurde zur Seite geschoben, bis in die letzte Ecke Jagd auf Staubkrümel gemacht. Ich amüsierte mich immer köstlich und fand es irgendwie unnötig.
Heute sehe ich das anders. Ich sehe den spirituellen Hintergrund: Wenn ich festgestellt habe was weg darf, was gehen darf - dann bekomme ich neuen Raum. Klarheit. Übersicht. Ordnung. Im Außen wie im Innen.
Durch den entstandenen Frei-Raum kann ich wieder besser meinen Platz einnehmen. Ich sehe was ich brauche. Und ich erinnere mich auch an die Gedanken und Vorhaben, die während der Raunächte zu mir kamen. Jetzt darf in die Umsetzung gegangen werden. Nachdem ich „auf- und ausgeräumt“ habe. In dieser Zeit des Übergangs darf ich meine innere Mitte wieder finden und sie stärken.
Das helle Licht der Sonne ist mit dem Frühlingsanfang wieder da und leuchtet mir den Weg.
Und was kannst du nun für dich tun?
Ich finde, es ist Wert sich Gedanken über altes Wissen zu machen. Jahrhunderte lang wurde es von Generation zu Generation weiter gegeben. Und es hat immer seinen Ursprung in der Beobachtung der Natur. Wertschätzend und voller Hoffnung.
Das sind Werte mit denen ich mich auch identifizieren kann – frei von Religion, alten Glaubenssätzen und Zwängen.
Daher hab ich dir hier eine kleine Hitliste zusammen getragen, was gerade zum Frühlingsanfang dein persönliches Ritual werden könnte.
(Übrigens: Der gesamte Text zum Frühlingsanfang stammt aus meiner Jahresbegleitung LICHTERFUNKEN. Mehr Informationen findest du im Anschluss an den Text.)
Nimm dir Zeit für dich.
An einem für dich passenden Zeitpunkt rund um den 20. März.
1. Beobachte den Lauf des Mondes – was sagt er dir?
Falls der Neumond naht:
- Jetzt kannst du noch einmal prüfen, was du Neues beginnen möchtest. Denn am 21.3. wechselt die Sonne in den Widder – es ist astrologisches Neujahr. Deine Chance für Neues.
- Was darf sich für die nächsten 28 Tage als Gewohnheit in dir manifestieren?
- Was möchtest du bereinigen und ziehen lassen?
Fällt der Frühlingsanfang in die Zeit des Vollmondes?
- Wenn der Mond voll am Himmel steht, symbolisiert das die doppelte Kraft des Lichts. Nichts bleibt im Dunkeln verborgen. Deine Chance!
- Schau genau hin – was möchtest du entscheiden?
- Welche Gewohnheiten dürfen gehen?
2. Nimm deine Entschlüsse ernst.
Deine Entscheidungen weisen dir den Weg in das weitere Jahr. Du hast immer wieder die Gelegenheit zu den Festen des Jahreskreises einen Schritt weiter zu gehen. Beginne jetzt zum Frühlingsanfang – wenn Gleichklang herrscht – und löse auf, was an Gegensätzlichem in dir ist. Verbinde, verknüpfe und bring in Balance.
Fazit
Gegensätze bergen oft das Gefühl von Leid und Trennung. Doch mit deinem persönlichen Erkennen des Wertes in der Balance von Tag und Nacht, hell und dunkel, Licht und Schatten darf sich das typische Schwarz-/Weiß-Denken auflösen.
Deine Chance. Lass das Licht und die FARBEN in dein Leben. Mach das für dich! Bring dein Licht in die Welt.
Helfen können dir dabei die Gedanken der LICHTERFUNKEN:
Du hast es in deiner Hand: Du kannst immer wieder zum Schöpfer deiner Lebenskraft werden. Mehrmals im Jahr gibt es spezielle Tage, Lostage, die schon immer dazu eingeladen haben im Jahreslauf inne zu halten.
An 24 Tagen durch die Monate von Lichtmess im Februar bis zum Januar des folgenden Jahres mit dem Ende der Raunächte erzähle ich dir alte Geschichten und stelle dir Brauchtum vor – das dir auch heute noch helfen kann. Meist sind es Frauen, die dieses Wissen weiter getragen haben. Und damit gaben sie ihr Licht von Generation zu Generation weiter.
Wir wissen, dass jedes noch so kleine Licht, jeder noch so kleine Hoffnungsstrahl etwas ganz Wertvolles ist.
Und das möchte ich dir anbieten. Hier bekommst du alle Informationen.
Du möchtest nicht länger warten - dann trag dich ein!
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Hey, ich bin Susanne die Farbenfrau und die Herausgeberin der EDITION Lieblingsheft.
Die Idee zu den LICHTERFUNKEN kam mir ganz spontan. Ich wollte etwas von dem Wissen der Alten und der weisen Frauen sammeln. Denn sie haben uns so viel zu geben - und dieses Wissen darf weiterleben. Durch meine Arbeit mit FARBEN komme ich immer wieder mit wunderbaren Geschichten in Berührung - und das wollte ich auf das Jahr übertragen - mit den LICHTERFUNKEN:
Mögen die Kapitel der Jahresfeste dich gut begleiten – werde der *Schöpfer deiner Lebenskraft*. Er-Lebe mehrmals im Jahr die LICHTERFUNKEN. Ergreif die Initiative und führe auch über das Jahr weiter, was du mit den Raunächten begonnen hast.
*Wecke deine Lebensgeister - jetzt.* Ich freu mich auf diesen Jahreskurs mit dir!
Eine gute Zeit wünscht Dir, Deine Farbenfrau die Susanne
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